Eine Geschichte von Engagement und Leidenschaft

Die Gründung des Ornithologischen Vereins in Welschenrohr im Jahr 1927

Am 2. Mai 1927 taten sich 27 Mannen zusammen und gründeten einen Verein, welcher den Zweck hatte, die Geflügel-, Kaninchen- und Vogelzucht zu hegen und zu fördern. Auch die Beschaffung von Nistgelegenheiten für freilebende Vögel und Fütterung derselben im Winter stand von Anfang auf dem Programm.
Gut ein Jahr später, im September 1928, wurde die Abteilung Vogelschutz gegründet auf Initiative einiger Jäger.

(Quelle: Chronik 75 Jahre Ornithologischer Verein Welschenrohr, Ausschnitte aus der Vereinsgeschichte ausgewählt aufgrund der Protokolle und zusammengestellt von Herbert Glanzmann).

Die Anfänge: Ausstellungen

In den ersten Jahren wurden hauptsächlich Kaninchenausstellungen organisiert. Es wurden ebenfalls Schlacht- und Pelznähkurse vermittelt.

Anlässlich der 3. Ausstellung wurden auch gefangene, einheimische Vögel wie Gimpel, Kernbeisser, Rotkehlchen, Buch- und Grünfink gezeigt….

Dass sich der Verein neben Kleintierzucht ebenso für die freilebende Vogelwelt einsetzen will, geht schon aus dem Zweckartikel hervor. Schon früh wurden aus gespendeten Tannen (Gemeinderat) Nisthöhlen und Futtertische hergestellt. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit wurden im Auftrag der Vogelwarte Vögel beringt.

1947 tauchte die Idee auf, im Käsereirank ein Reservat einzurichten. Mit dem Einverständnis der Bürgergemeinde wurde dieses ein paar Jahre später auch realisiert. Es wurden Büsche und Bäume gepflanzt und Drainagewasser durch das Reservat geleitet. Auch heute locken mehrere Nistkasten Vögel an; leider wurde das Naturschutzreservat vom Staat aufgehoben.

Die Anfänge: Exkursionen und Reisen

Die erste ornithologische Exkursion fand am 23. Juni 1929 statt. Wenn immer möglich wurde jedes Jahr eine Exkursion in die nähere Umgebung organisiert. So wurde auf der Exkursion von 1933 vom Schulhaus auf den Sollmattboden, Sollmatt, Hammerallmend, Wolfsschlucht in den Schwäbet folgende Vögel beobachtet:
Feldlerche, Rotbrüstchen, Schwarzkehlchen, Bachstelze, Goldammer, Ringeltaube, Singdrossel, Buchfink, Distelfink, Zilpzalp, Zaunkönig, Kohlmeise, Sommergoldhähnchen, Misteldrossel, Auerhahn, Hausrotschwanz, Sperber, Grünspecht, Rabenkrähe, Gimpel, Waldlaubsänger, Dorngrasmücke, Schnepfe, Mauersegler, Mehlschwalbe, Heckenbraunelle, Amsel, Neuntöter, Sumpfmeise, Kuckuck, Grauschnäpper, Gartenrotschwanz und Star.

Es folgten viele Exkursion und Reisen wie zum Beispiel an die Landesausstellung in Zürich 1939, nach Basel, an den Burgäschisee, in die Vogelwarte nach Sempach, nach Pont de Martel, an den Klingnauer Stausee, ins Verkehrshaus Luzern, in den Tierpark Goldau, ins Fanel und natürlich immer in der Umgebung von Welschenrohr.

Das Oskarheim (Vereinshütte)

Nach 6-jähriger Planung und Vorbereitung erfolgte am 22. März 1969 der Spatenstich zum Oskarheim. Anfang September 1970 konnte das neue Ornithologenheim eingeweiht werden. In der Nacht vom 4. Oktober 1975 brach an einer schadhaften Stelle im Cheminée ein Brand aus und das Ornithologenheim wurde ein Raub der Flammen. Die Versicherung bezahlte 38'500 Franken und ermöglichte dadurch dem Verein, eine zweite Hütte in Fronarbeit zu bauen. Der zweite Neubau konnte im Jubiläumsjahr 1977 anfangs Juli eingeweiht werden.

Seitdem versucht der Verein, das Oskarheim in einem möglichst guten Zustand zu erhalten und investiert regelmässig in deren Infrastruktur.